So, jetzt habe ich auch nach kanadischer Zeit Geburtstag! Und er begann, wie er nicht besser beginnen hätte können: Mit Walzer! Ganz zufällig fiel nämlich der Johann Strauss Ball, auf den 3. Februar. Im Vergleich zum ungarischen vom November (den ich nachlässigerweise unerwähnt ließ) war dieser insbesondere deshalb interessanter, da Matthias und ich gewissen Gästen vorgestellt wurden, etwa dem österreichischen Konsul, der aus Ottawa gekommen war, dem Präsidenten des österreichischen Klubs aus Calgary oder einem langgedienten Funktionär der Edmontoner Johann-Strauss-Foundation (die jährlich kanadische MusikerInnen nach Österreich entsendet, auf dass sie ihre Künste unter unseren für das Schöne begnadeten Söhnen und Töchtern perfektionieren mögen.) Letzterer wurde im übrigen heute für seine langjährigen Verdienste vom Konsul mit einem Orden der Republik bedacht, den er zu seiner beachtlichen Sammlung am Anzug hinzufügte. Angeblich ist unter all diesen Auszeichnungen auch eine der SA, die der Herr noch immer mehr oder weniger stolz auf seiner Brust zur Schau stellen soll. Während des Gesprächs mit ihm (seiner Verwandtschaft mütterlichseits hat übrigens die Brauerei Mayr in Kirchdorf gehört, ist die Welt nicht ein Dorf?!) lenkte ich natürlich den Blick auf die Orden, konnte aber mit meinem Laienblick nichts augenscheinlich Skandalöses erkennen. Jedoch stach unter all den runden Dingern ganz links eines in der Form des eisernen Kreuzes hervor; Hakenkreuzsymbole (die es eigentlich hätte haben müssen) sah ich jedoch keine. Wie auch immer.

Hier noch ein Foto von mir, inklusive des in Ermangelung eines einzigen weißen Hemds neu erstandenen Exemplars - gekauft natürlich diesen Donnerstag, schließlich weiß ich doch erst seit zwei Monaten, dass ich in für diesen Ball eines haben sollte. Zwingend nötig wäre es letztendlich nicht gewesen, aber ich mag es. < image "3617-suit" deleted > Früher habe ich Anzüge und formelle Anlässe gehasst wie die Pest, aber ich muss sagen, inzwischen finde ich manchmal - so wie heute - Gefallen daran, mich fein anzuziehen, und dann einen Abend unter anderen fein angezogenen Menschen, in gediegener Atmosphäre, mit exquisitem Essen, Musik und (für manche BesucherInnen) Tanz zu genießen. Vor allem natürlich dann, wenn es gratis ist. (Ein Ticket für diesen Ball kostet um die 150 Dollar / 100 Euro). Ein paar mehr Fotos von geschniegelten Joachims, gestriegelten Kollegen und attraktiven Kolleginnen sollten demnächst im Außenlager zu finden sein (die Fotos werden dann verlinkt sein).

So jetzt geht es ab ins Bett, die richtige Geburtstagsfeier steigt dann heute Abend. Ich werde mit ein paar Leuten indisch Essen gehen. Mehr dazu folgt vermutlich..