Donnerstag, 11. Januar 2007

Winter, winter, winter IV

Er hat uns wieder, der Winter. Oder besser gesagt wir haben ihn wieder. Nach den letzten zwei Wochen mit quasi mitteleuropäichem Winter (und damit mein ich nicht euren derzeitigen Frühling) bei Temperaturen knapp unter, über und um Null sind wir dieser Tage wieder in den -20ern. Man beachte die Wetterbox links: Minus 26 Grad Celsius im Moment, was sich, die übliche Rechnung, mit Wind auf eine gefühlte Kälte von an die -40 erhöht (oder verringert). Allerdings ist es zum Glück nicht windig. Nein, wunderbar blauer Himmel und Sonnenschein.

Trotzdem, es war schon wieder "interessant" in der früh zu marschieren. Wobei mir als Brillenträger nur die Wahl bleibt: "Do I want to be blind or cold?" Sprich, bindet man sich Schal über Mund und Nase um möglichst viel des Gesichtes zu bedecken, dann zieht die sich da ansammelnde warme Atemluft genau hinauf auf die Brille, legt sich dort an und friert in wenigen Moment zu einem eisigen Film. Sichtschutz wo man ihn nicht grad haben muss. Nachdem freier Mund auch nicht so lustig war, wählte ich die Zwischenvariante: Brille ab. Also halb blind. Aber warm. Denn ansonsten ist es ja wie gehabt nicht so schlimm. Ohne Wind zumindest. Lange Unterhosen, ach nein, "Funktionswäsche" heißt das ja, ist halt noch immer ausständig. Wichtiger ist Tirol-Haubejedoch ein Ersatz für meine heißgeliebte aber gestohlene blaue Tirol-Haube (bzw. Kappe. bzw. Mütze). Das ist wirklich dringlich. Schließlich will ich doch vermeiden, mir eine gehörige Ohrenentzündung einzuhandeln (was, wie ich aus sicherer Quelle erfahren habe) aufgrund des kanadischen Gesundheitssystems zu langwierigen Nachwirkungen führen könnte. Ich werde wohl heute mal in den Uni-Shop schauen, vielleicht finde ich dort ja eine nette UofA-Kappe. So viel zum Thema Identitäts- und Loyalitätsverschiebungen bei Emigranten auf Zeit.

Ach ja, falls ich das noch nie erwähnte, UofA, so kürzt sich die University of Alberta ab, was gesprochen in etwa "juewei" (you away?) klingt. In besagtem Shop fand sich auf einem Damen-T-Shirt dafür auch die Schreibweise "ewe of eh". Wär ich weiblich, hätt ich's sofort gekauft! "Ewe" ist das Mutterschaf und "eh" ist die sprachliche Manifestation des Kanadischen, ein halb fragendes halb feststellendes Füllwort, das in seiner Funktion in etwa dem alemannischen "odr?" beziehungsweise dem englischen "isn't it?" entspricht. Beispielsatz: "It's sooo cold, eh!?"

Quote

Wer die Enge seiner Heimat ermessen will, reise. Wer die Enge seiner Zeit ermessen will, studiere Geschichte. (Kurt Tucholsky, 1890-1935)

Latest Comments

hm...
du hast recht diesen Text zu Analysieren ist ziemlich...
little brother (Gast) - 2009/01/31 12:15
Hab a no was zum Thema...
Auf den Innsbrucker Vorfall bezogen, heißt das also:...
relationes - 2009/01/27 01:51
hab i no gfunden :)
http://orf.at/090126-34295 /index.html
little brother (Gast) - 2009/01/26 14:39
@ little brother: mehr...
@ little brother: mehr als 1/4 der Österreicher sind...
Zita (Gast) - 2009/01/20 10:09
ahhh
Na den hatte ich tatsächlich nicht mehr in Erinnerung.Na...
little brother (Gast) - 2009/01/20 09:36
LOL. Scharfsinnigst auf...
LOL. Scharfsinnigst auf den Punkt gebracht, little...
relationes - 2009/01/20 03:31
Ja,ja böse Bettler belästigen...
Ja,ja böse Bettler belästigen Kirchenbesucher in dem...
little brother (Gast) - 2009/01/19 23:37

Weblog Search

 

Archive

Januar 2007
Mo
Di
Mi
Do
Fr
Sa
So
 1 
 4 
 6 
 8 
14
15
17
20
21
22
25
30
 
 
 
 
 

Status

Online seit 6554 Tagen
Zuletzt aktualisiert: 2009/05/28 01:48

Web Counter-Module

E-Mail

wr1te2-relationes (.at.) yahoo.co.uk

Beyond Edmonton
Blogistan
City Lights and Darks
Cultural Notes
Die Sprache(n) die wir (mehr oder weniger) sprechen
History is MyStory
Sport(kultur)
Von Tag zu Tag
Zitiert und Kommentiert
Profil
Abmelden
Weblog abonnieren