Aetschbaetsch, ich bin euch voraus: Ich habe meine Stimme schon abgegeben. Meine Wahlkarte ist inzwischen irgendwo zwischen Kanada und Oesterreich. Fuer alle, die noch nie mit Wahlkarte im Ausland waehlten, meine Lieblingspassage aus der Anleitung fuer den Wahlvorgang (die Formulierung fand ich in London schon genial und daran hat sich auch nichts geaendert):
"Dann füllen sie den amtlichen Stimmzettel unbeobachtet und unbeeinflusst aus und legen den ausgefüllten amtlichen Stimmzettel in das bedruckte, chamois-farbene, verschließbare Wahlkuvert zurück."
Wie bitte mache ich das, den Stimmzettel unbeeinflusst auszufuellen? Ich dachte bisher, der ganze Wahlkampf dreht sich nur darum, mich in diesem einen Moment zu beeinflussen, die eine oder andere Partei zu waehlen? Also beginne ich am besten meine Medidation, verlasse die irdische Sphaere und waehle voellig losgeloest von allen Beeinflussungen. Ohmmm...
relationes - 2006/09/28 00:43
Herzlichen Dank fuer eure Meinungen und Ratschlaege, ich weiss sie wirklich zu schaetzen. Ich hab inzwischen einmal darueber geschlafen. Das hat gut getan. Gestern abend war ich schon ziemlich muede und erschoepft und entaeuscht. Ganz anders schaut die Sache noch nicht aus, aber ich muss das ganze jetzt erst einmal einsickern lassen. Es hat sich einfach zuviel veraendert diese letzten zwei Tage, ich muss erst einmal alles ordnen.
Nebenbei hab ich naemlich auch noch nach einem neuen Zimmer gesucht - und haette gestern eine Zusage bekommen, waehrend ich von einem anderen Zimmer fuer heute einen Besichtigungstermin bekam. Beide wuerden zwar kleiner sein und Bad und Kueche zusammen mit einem Mitbewohner, aber dafuer um einiges naeher bei der Uni, ein bisschen billiger, und vermutlich mit Telefon und Fernseher (eventuell sogar Internet ausgestattet) - welcome to the 21st century. Der grosse Punkt ist, dass beide nicht vollkommen moebliert sind und ich ja nichts besitze, kein Bettzeug, keine Handtuecher, kein Geschirr (ausser, aehm, Glaesern ;-) - also wiederum ueberlegen, planen, organisieren.
So hat sich also innerhalb weniger Tage auf einmal meine ganze Situation veraendert, und jetzt muss ich mich ordnen. Fuer heute goenne ich mir einfach einen ruhigen Tag: Eine halbe Stunde mehr Schlaf, Telefonieren, Lunch, Wohnung ansehen, weiss nicht, ob ich am Nachmittag noch was mache oder in die Stadt schaue (schliesslich muss ich mich Erkundigen, was fuer Formalitaeten bei der einwanderungsbehoerde zu erledigen sind). Am Abend schau ich gemaess dem geschwisterlichen Befehl Rat zu der ersten Palotas Tanzprobe.
Wenn ich mir diesen Tag so ueberlege, dann frage ich mich, ob mir nicht tatsaechlich ein bisschen mehr Freizeit gut taete. Bisher war ich doch sehr eingespannt. Ich hab gestern nachgerechnet. Bis April sind's 30 Wochen, also koennte ich bis dorthin immer nur 4 Tage die Woche arbeiten und haette noch immer einiges uebrig. Wie gesagt, ich muss die Moeglichkeiten ueberdenken. Es ist nicht das, was ich nach vorgestern erwartet habe, aber es kommt halbwegs an das heran, was ich mir vor vorgestern gewuenscht habe. Mal schaun, mal schaun..
relationes - 2006/09/27 19:50