Cultural Notes

Dienstag, 19. September 2006

Österreich, Ungarn und so weiter

Etwas mehr als drei Monate nach dem ersten Besuch in der Hungarian Hall folgte gestern der zweite. Anlässlich Kingas Einführung in die ungarische Community begleiteten wir sie (mit Ausnahme von Premek, der mit Mitgliedern der tschechischen Community unterwegs war, dafür nahm ich Eric mit).

Auf dem Programm stand wieder ungarische Volksmusik und -tanz. Nachdem ich das letzte Mal einen sehr netten Abend hatte (und einige Leute in der Zwischenzeit noch einmal noch einmal, im ungarischen Pavillon beim Heritage Festival wieder gesehen habe) kehrte ich fröhlich und unbeschwert zurück.

Auch wenn der Nachmittag und Abend wiederum sehr nett war begann er ebendort zunächst mit einer - für mich schockierenden - Lektion in punkto der ungarische Sensibilität im Bezug auf unsere gemeinsame Vergangenheit.

Kurz nach der Ankunft holen Eric, Kinga und ich uns ein Bier. Eric und ich stoßen an und wollen dann auch mit Kinga anstoßen, auf dass es ein erfolgreicher Nachmittag für sie werde. Sie schüttelt den Kopf, behält das Glas bei sich und erklärt:

Nachdem die Revolution in Ungarn 1848/49 (von den österreichischen Truppen, mit großzügiger russischer Hilfe) niedergeschlagen wurde, wurden die 13 Anführer (in Ungarn die 13 Märtyrer) in Arad hingerichtet. Nach der Hinrichtung, so die Legende, sollen die österreichischen Offiziere mit Bier auf ihren Sieg angestoßen haben. Aus diesem Grund stoßen Ungarn nicht an, wenn sie Bier trinken.

Zwar hielt Kinga selbst offensichtlich nicht besonders viel von diesem Brauch. (Ich weiß nicht, wie viele Pints wir in den letzten drei Wochen schon hatten ohne dass sie das überhaupt erwähnte. Rückblickend: Was für ein doppeltes Sakrileg als Ungarin gerade mit einem Österreicher mit Bier anzustoßen!) Aber sie nahm ihn Ernst genug, um ihn in einer Halle mit vorwiegend der älteren Generation entstammenden Ungarn zu respektieren, und kein Missfallen zu erregen, was für mich eine deutliche Sprache davon spricht, wie bedeutend die Geste, und wie heikel die Angelegenheit ist, oder zumindest bis vor einer Generation war.

Das hat mich auf jeden Fall wieder einmal daran erinnert, Fremden gegenüber meine Zunge im Zaum zu halten, was allfällige Scherze über Österreich-Ungarn betrifft. Und das nach 157 Jahren! - Stichwort: Laut einem Artikel auf orf.at soll der Brauch ursprünglich auf einen Zeitraum von "nur" 150 Jahren beschränkt gewesen sein - womit er eigentlich nicht nicht mehr gültig waere. Ich werde Kinga wohl morgen fragen, ob sie eruieren kann, wie man in der ungarischen Community zu dieser Frage steht..

Brauch hin oder her haben Ungarn nichts unversucht gelassen, um Matthias und mich zu überzeugen, in ihrer Tanzgruppe mitzumachen und irgendeinen pollonaiseartigen Tanz für eine Aufführung Mitte November einzustudieren. (Jaja, dafür sind wir dann wieder gut genug! :-) Ich weiss noch nicht, ob ich mich nicht breitschlagen lassen soll. Abgesehen von Matthias machen alle meine KollegInnen mit, und angeblich soll es ja "very, very easy" sein. Ich wandte zwar ein "No matter how 'very, very easy' a dance is, I'm always one 'very' worse.." - aber nicht einmal das schreckte sie ab. (Vielleicht sollte ich es mit österreichisch-ungarischen Witzen probieren.) Mal schaun..

Sonntag, 17. September 2006

Conference

That have been two very interesting days indeed. Yesterday and today the institute hosted an international conference entitled "Religion and Authority in Central Europe", with about twenty participants from Canada, the US, England, France, Germany, Austria and the Czech Republic. Actually I had been hoping that I might learn more about the situation in the 17th and 18th century monarchy which I could put into relation to the Irish situation of that time. (I still have got this vision that I could do some additional research and write an article to benefit from my bloody 200-pages MA-thesis.) This was hardly the case. However, I could listen to all those papers and, even more interesting, during coffee and lunch breaks as well as during yesterday's dinner, had the chance to talk to some of those historians.

By the way, finally here is a photo of my new colleagues and me. Standing from left: Iwona (Poland / linguistics), < image "2024-colleagues" deleted > Premek (Czech Republic / international law), Kinga (Hungary / ethnology), sitting: Mathias (Austria / communication studies.

I hope that today evening (when most of them are attending a classical concert to which we are invited as well) I can get some recommendations on what I could read on this question I ask myself which I'll spare you now. (I think either I have to sign up for a history class this term or pursue this idea of doing a bit of my own research, because these todays again showed me that I need more historical input or output than the current job can offer me.)

Freitag, 15. September 2006

Ausgeh OO (oh-oh)

Wieder einmal was von den Oertchen hier vor Ort . (Auch da sollt ich mal ein Update fabrizieren, vor allem mit einem Bild von meinem Lieblingsoertchen in Vancouver.) Aus aktuellem Anlass - gestriges Geburtstagsbesaeufniss eines Franzosen und wie das bei den AustauschstudenInnen so ist, jeder der ueber 5 Ecken hinkommt ist willkommen..

In ganz normalen Pubs und Clubs stehen hier Typen herum (die auffallenderweise, oder auch nicht, je nachdem welche sozialen Schluesse man daraus ziehen will, alle schwarz waren), deren Job es ist, auf der Toilette zu stehen, dich freundlich zu gruessen, dir Seife auf die Haende zu geben, dir das Wasser aufzudrehen, dir ein Papierhandtuch zu reichen, und wenn sie besser ausgestattet sind, dir eine Brise aus einem manchmal durchaus betraechtlichem Sortiment an Parfums anzubieten. Ich muss Eric noch einmal fragen, wie das genau laeuft, aber wenn ich das richtig in Erinnerung habe, bekommen sie gar nichts oder ganz, ganz minimal bezahlt und leben vom, aehm, Trink(?)geld. Und das find ich peinlich. Ist ja fast wie eine moralische Toilettengebuehr, die einem aufgedraengt wird. Seife, Wasser, Handtuch - das schaff ich gerade noch allein, danke.

Anererseits, vielleicht sollte es mir ein paar Cents wert sein, dass dadurch ajeder quasi gezwungen ist (denk ich zumindest), sich die Haende zu waschen (fast waschen zu lassen). Man glaubt ja gar nicht, wie viele Leute - sowohl in Kanada, als auch in good old Europe - das oeffentliche Oertchen ohne Haendewaschen verlassen! Brr...

Samstag, 3. Juni 2006

Here I am, the way you know me best...

< image "Here-I-am-the-way-you-know-me-best-" deleted >

Yesterday evening with David and Lilla was very, very nice, and apart from the nice company I also had my first beer - although it was not Canadian. Just a Heineken, but at least it was a "special offer" costing "only" 4.50$ for a Pint, which is about 3.50 Euros. As far as I've seen until know a Pint would usually cost about 5 to 6 Canadian Dollars (excluding the tip of 10%, which I was told is very important here as waiters/waitresses aren't paid well). David complained that if we ever really go out we should better "vorgluehen" because these prices are crazy. I answerd "Well at this time of the year it would be still nicer just to buy a few drinks and sit somewhere at the campus." Both looked at me and said "That's not possible." I should have known. Alike to the US public drinking is prohibited. So there won't be any comfi "gmiatliche" Beers at the campus as we did in Innsbruck. It's a pity.

Here's all three of us:

< image "0306-Pub21" deleted >

Does David look familiar to you Sabine? When trying to check whether the photos we took were any good he accidentally saw the ones of my Farewell-Evening in Innsbruck (which are still on my camera) and it turned out that he knows you from a course last term! And actually he lived only a few dozens of meters away from me. The world is a village...

Quote

Wer die Enge seiner Heimat ermessen will, reise. Wer die Enge seiner Zeit ermessen will, studiere Geschichte. (Kurt Tucholsky, 1890-1935)

Latest Comments

hm...
du hast recht diesen Text zu Analysieren ist ziemlich...
little brother (Gast) - 2009/01/31 12:15
Hab a no was zum Thema...
Auf den Innsbrucker Vorfall bezogen, heißt das also:...
relationes - 2009/01/27 01:51
hab i no gfunden :)
http://orf.at/090126-34295 /index.html
little brother (Gast) - 2009/01/26 14:39
@ little brother: mehr...
@ little brother: mehr als 1/4 der Österreicher sind...
Zita (Gast) - 2009/01/20 10:09
ahhh
Na den hatte ich tatsächlich nicht mehr in Erinnerung.Na...
little brother (Gast) - 2009/01/20 09:36
LOL. Scharfsinnigst auf...
LOL. Scharfsinnigst auf den Punkt gebracht, little...
relationes - 2009/01/20 03:31
Ja,ja böse Bettler belästigen...
Ja,ja böse Bettler belästigen Kirchenbesucher in dem...
little brother (Gast) - 2009/01/19 23:37

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