Es war einmal: Schwyzerdütsch
Die Unruhen in Graubünden sind eine richtige Fundgrube.. Heute gibt's eine Notiz zur Sprache.
Zu jenem Circulandum, zu dem Kaunitz sein diese Woche zitiertes Votum abgegeben hat, äußert sich auch Graf Zinzendorf, welcher verschiedene Aspekte in den nach Wien übersandten Schilderungen der Ereignisse kritisch hinterfragt. Unter anderem sei manches in den - auf französisch verfassten - Berichten nicht nachvollziehbar, denn wie beispielsweise "das von ihm [Baron Cronthal, einem der Berichterstatter] sogenannte Comité executif auf Bündnerisch deutsch heißt, vermag man nicht zu errathen". Und weiter heißt es:
"so viel ist aber wohl gewiß, daß in Bünden ausser etwa ein und anderem [...], der in französischen Diensten gewesen, kein Mensch französisch spricht, und daselbst ein Deutscher nur mit großer Mühe die grobe deutsche Aussprache dieses Landes versteht."
Wenn ich das richtig interpretiere, bezweifelt Zinzendorf damit die Glaubwürdigkeit der Vertrautensleute vor Ort, denn im folgenden Sazt schreibt er: "Es dörfte mithin [also aufgrund dieser Sprachprobleme] unter den eingesandten Nachrichten gar viel panische Furcht, die alle Gegenstände vergrößert, mitbegriffen seyn."
Quelle: HHStA, KA, Kaunitz-Voten, Kart. 6, (Votum ad Circulandum Nr. 1464/1794).
Die grobe deutsche Aussprache dieses Landes! Haha. Ob das in den letzten 213 Jahren feiner oder gröber geworden ist? :-)
Zu jenem Circulandum, zu dem Kaunitz sein diese Woche zitiertes Votum abgegeben hat, äußert sich auch Graf Zinzendorf, welcher verschiedene Aspekte in den nach Wien übersandten Schilderungen der Ereignisse kritisch hinterfragt. Unter anderem sei manches in den - auf französisch verfassten - Berichten nicht nachvollziehbar, denn wie beispielsweise "das von ihm [Baron Cronthal, einem der Berichterstatter] sogenannte Comité executif auf Bündnerisch deutsch heißt, vermag man nicht zu errathen". Und weiter heißt es:
"so viel ist aber wohl gewiß, daß in Bünden ausser etwa ein und anderem [...], der in französischen Diensten gewesen, kein Mensch französisch spricht, und daselbst ein Deutscher nur mit großer Mühe die grobe deutsche Aussprache dieses Landes versteht."
Wenn ich das richtig interpretiere, bezweifelt Zinzendorf damit die Glaubwürdigkeit der Vertrautensleute vor Ort, denn im folgenden Sazt schreibt er: "Es dörfte mithin [also aufgrund dieser Sprachprobleme] unter den eingesandten Nachrichten gar viel panische Furcht, die alle Gegenstände vergrößert, mitbegriffen seyn."
Quelle: HHStA, KA, Kaunitz-Voten, Kart. 6, (Votum ad Circulandum Nr. 1464/1794).
Die grobe deutsche Aussprache dieses Landes! Haha. Ob das in den letzten 213 Jahren feiner oder gröber geworden ist? :-)
relationes - 2007/03/08 21:55
Forschungsprojekt